Die „Generation Streaming“ will Inhalte konsumieren, wann und wie es ihr am besten passt: auf Abruf, schnell und einfach. Dabei darf der Spaß auch nicht zu kurz kommen. Das ist auch bei Lernprozessen so. Effizienter Wissenstransfer in Unternehmen funktioniert heutzutage nur durch individuell zugeschnittene und unterhaltsame Inhalte, die den Fokus auf die Mitarbeitenden legen. Das Berliner Unternehmen Tandemploy bietet genau hierfür eine Lösung: Eine Software zur Gestaltung eines unternehmenseigenen „Talent Markplatzes“. Die technologische Basis für Mentoring, Experten-Finden, Lunch-Dates und Co. schaffen Microsoft Azure und Azure Kubernetes Service.
Die Herausforderung: Wissensaustausch auf sichere, skalierbare und performante Art möglich machen
Mitarbeitende bringen jeweils unterschiedliche Kenntnisse und Erfahrungen und damit eine individuelle Expertise mit. Summiert man das Wissen aller Mitarbeitenden auf, ergibt sich ein riesiger und wertvoller Wissensschatz im Unternehmen. „Unternehmen wissen aber oft nicht, was sie wissen“, bringt es Jana Tepe, Gründerin und CEO von Tandemploy auf den Punkt. Insbesondere in Zeiten des lebenslangen Lernens gilt es, diesen Fundus zu erhalten und zugänglich zu machen – und das auf möglichst unterhaltsame und kollaborative Art und Weise.
Hier knüpft Tandemploy an und schafft „Talent Markplätze“. Das sind Plattformen zur Vernetzung von Kolleg*innen für Kollaboration, flexible Arbeitsmodelle und Themen aller Art. Tandemploy-Kunden können sich die Anwendungen dabei modular so zusammenzustellen, wie sie es für ihre jeweiligen Organisationen benötigen – ob Onboarding, Mentoring, Buddy- oder Tandem-Programme, Lunch-Dates, das Finden von Experten, Kurzeinsätze in anderen Abteilungen und mehr.
„Lernangebote können On-Demand bereitgestellt werden, also als Streamingdienst für Talent Management. Sie können aber natürlich auch in Echtzeit mit Kolleg*innen stattfinden“, sagt Jana Tepe. „Das Lernen von Kolleg*innen ist natürlicher und effizienter als im Rahmen formaler Schulungen“, ergänzt Raya Kolchakova, Head of Marketing. Wie problematisch es ist, wenn der Wissensaustausch fehlt, hat die Corona-Pandemie deutlich gemacht: „Viele Unternehmen haben erkannt, dass man Möglichkeiten schaffen muss, um sich ungezwungen, schnell und direkt auszutauschen. Das führte schlagartig zu einem Handlungsbedarf in vielen Unternehmen“, sagt Raya Kolchakova.
Wissenstransfer ist eine Herausforderung für alle Unternehmen – und das weltweit. Immer mehr Anfragen erreichen Tandemploy so auch aus dem Ausland. „Wir haben gemerkt: Mit unserem Geschäftsmodell müssen wir skalierbar sein. Für das Wachstum unserer Kunden weltweit müssen wir jetzt eine Infrastruktur bauen, die mithalten kann“, sagt Jana Tepe. In der Vergangenheit setzte man auf eine monolithische IT-Architektur. „Das Problem bei einem Monolith ist, dass er wenig flexibel, schwierig erweiterbar und mit viel Maintenance-Aufwand verbunden ist“, sagt Marcel Barten, Chief Technology Officer (CTO) von Tandemploy. Datenbanken mussten ausgewertet und Backups erstellt werden. Zu Systemausfällen kam es zwar nie, aber es existierten Interdependenzen – das führte zu Verzögerungen. Besonders wichtig ist für Tandemploy dabei die Datensicherheit. „Fast alle Kunden wollen wissen, wo ihre Daten liegen. Schließlich geht es um sensible unternehmensinterne Daten“, sagt Jana Tepe. Aufgrund der hohen Relevanz des Themas ist eine Juristin und Datenschutzexpertin Teil des etwa 30-köpfigen Teams. „Unsere Infrastruktur muss sicher, resilient, skalierbar, flexibel erweiterbar und performant sein, um für die Zukunft gut gewappnet zu sein“, fasst Marcel Barten zusammen. „Gleichzeitig soll sie effizient durch unser IT-Team zu managen sein.“
“Wir haben gemerkt: Mit unserem Geschäftsmodell müssen wir skalierbar sein. Für das Wachstum unserer Kunden weltweit müssen wir jetzt eine Infrastruktur bauen, die mithalten kann.”
Jana Tepe, Gründerin und CEO, Tandemploy
Die Lösung: Azure Kubernetes Service für maximale Sicherheit und Skalierbarkeit bei geringem Aufwand
Die Entscheidung für Microsoft und die Azure Cloudplattform fiel schnell: „Durch das Programm Microsoft ScaleUp für reife Startups hatten wir schon seit 2015 einen kurzen Draht zu Microsoft. Wir konnten die Azure Services kennenlernen und die Komponenten und Services entdecken, die zu uns passen“, erinnert sich Jana Tepe. „Es gab für uns damals keine Alternative zu Azure. Und wir sind auch heute noch genauso von der Plattform überzeugt“, ergänzt sie. „Gerade im Bereich Security und Compliance bietet Azure viele Vorteile. Das schätzen auch unsere Kunden“, weiß zudem Marcel Barten zu berichten. Speziell die Standorte der Datenzentren sind für viele Kunden ausschlaggebend: „Wir haben teilweise sehr intensive Assessments mit Neukunden im Hinblick auf ihre Compliance-Vorgaben – aber am Ende sind sie immer überzeugt“, sagt Jana Tepe.
“Gerade im Bereich Security und Compliance bietet Azure viele Vorteile. Das schätzen auch unsere Kunden.”
Marcel Barten, CTO, Tandemploy
Tandemploy läuft seit jeher auf Azure und seit 2019 auch über Azure Kubernetes Service (AKS). Die damit verbundenen Microservices sorgen für mehr Resilienz, Skalierbarkeit und Performanz. „Die Implementierung von AKS hat sich für uns gelohnt: Wir haben heute eine durchweg stabile Software mit mehr Komfort, automatischen Backups und unkomplizierten wöchentlichen Updates“, sagt Marcel Barten. „Und da AKS ein vollständig verwalteter Kubernetes-Dienst ist, können wir die Betreuung auch mit einem kleinen IT-Team gut leisten.“ Die neue IT-Architektur ermöglicht zudem die unabhängige Bearbeitung von einzelnen Elementen: „Jeder Kunde ist in einem eigenen Container angeordnet. Das schafft komplette Unabhängigkeiten auch mit Blick auf die Performanz, etwa wenn gerade bei einem Kunden ein Talent Marktplatz angepasst wird. Denn es gibt keine Querverbindungen, sie sind vollständig voneinander getrennt“, erklärt Marcel Barten. Tandemploy wird beim Kunden über Azure Active Directory B2C und Single Sign-On angebunden und oft an bestehende Systeme, etwa im Personalbereich, angedockt.
Bei der Nutzung des Talent Marktplatzes entstehen wertvolle Daten für das Management und die Personalabteilung – über Skills, Potentiale und Lerninteressen in der Belegschaft. Die Erfassung und Auswertung erfolgt dabei selbstverständlich anonymisiert sowie aggregiert, und dient ausschließlich der besseren Planung des Wissensmanagements und der Organisationsentwicklung. Die so gewonnen Erkenntnisse lassen sich einfach und schnell über Power BI visualisieren. „So erhalten unsere Kunden Insights, die ihnen sonst gar nicht oder nur sehr rudimentär zur Verfügung stehen“, sagt Jana Tepe. Als Datenbank nutzt Tandemploy die Azure Cosmos DB, die wiederum über Azure Synapse Analytics die Daten an Power BI liefert.
Wissensmanagement der Zukunft
Als ursprüngliche Idee hinter Tandemploy stand ein Tool für Jobsharing, aufgebaut im Stil einer Dating-App. Zwei Jobsuchende sollten so die Möglichkeit haben, den passenden Gegenpart zu finden und damit gemeinsam eine Vollzeitstelle besetzen zu können. „Die Idee des Jobsharings hat eingeschlagen und gezeigt, wie sehr wir heute Arbeitsmodelle neu denken müssen“, sagt Jana Tepe. 2015 wurde der Fokus des Startups verändert, aus einer Jobsharing-App wurde eine Software für Talent Marktplätze, mit vielfältigen Anwendungsszenarien. Viele Unternehmen starteten während der Pandemie mit dem Programm „Never-Lunch-Alone“, um Mitarbeitende auch im Homeoffice miteinander zu vernetzen. Weil Unternehmen so direkt den Mehrwert einer solchen Plattform erleben, ergänzen sie ihren Talent Markplatz durch weitere Anwendungen. Und hier ist noch lange nicht Schluss: „Es entstehen immer neue Anwendungsfelder, wir denken Wissenstransfer in Unternehmen weiter und das konsequent aus der Perspektive der Menschen, die dort arbeiten“, sagt Tepe.
“Die Implementierung von AKS hat sich für uns gelohnt: Wir haben heute eine durchweg stabile Software mit mehr Komfort, automatischen Backups und unkomplizierten wöchentlichen Updates.”
Marcel Barten, CTO, Tandemploy
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