
Anyone Can Lead: In der Arbeitswelt der Zukunft sollten wir alle Führungskräfte sein

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Fußballspielende Roboter, ein Fußballweltmeister, eine Fußballeuropameisterin und ganz viel hochkarätiger Input zum Wandel in der Arbeitswelt: Die #futurework22 bot Information und Vergnügen satt. Insgesamt verfolgten mehr als 2500 Teilnehmende Deutschlands größtes Festival zur Zukunft der Arbeit, ausgerichtet von Microsoft Deutschland und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) auf dem EUREF-Campus in Berlin und im Livestream. Sie erlebten spannende Diskussionen, wichtige Impulse und anschauliche Best-Practice-Beispiele zur Transformation der Arbeit. Die diesjährige Ausgabe stand ganz im Zeichen des Themas Nachhaltigkeit. Natürlich kam auch der persönliche Dialog nicht zu kurz. Das sommerliche Wetter und die Verpflegungszone im Campusgarten lieferten bestes Praxismaterial, warum inspirierende Arbeitsumfelder Kreativität und Austausch fördern.
„Anyone can lead“, sagte Gary A. Bolles, „jede*r kann führen“. Der renommierte Arbeitsforscher und Beststellerautor von der Singularity University in Santa Clara (Kalifornien) erklärte die neuen Regeln der Arbeit. Es brauche eine neue Denkweise, neue Fähigkeiten und ein neues Instrumentarium, um mit disruptiven und exponentiellen Veränderungen umzugehen. „Mindset, Skillset, Toolset“, brachte er den Dreiklang auf den Punkt. Es gehe nicht mehr um das Erledigen von Aufgaben, sondern vor allem um das Lösen von Problemen. Technologie sei dabei ein wichtiger Hebel, um neue Formen der Kollaboration und Kooperation mit flexiblen und vernetzten Arbeitsstrukturen zu ermöglichen.
„Die größte Transformation seit 100 Jahren“: Warum wir den Dialog brauchen
Auch für Ilka Horstmeier gewinnt lösungsorientiertes Arbeiten in flexiblen und eigenverantwortlich agierenden Teams weiter an Bedeutung. In einem heterogenen Unternehmen wie BMW gebe es kein „One size fits all“-Arbeitsmodell, sagte die Arbeitsdirektorin des Automobilkonzerns auf dem Panel zum Strukturwandel der Arbeitswelt. Die Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, Marianne Janik, betonte die Bedeutung der Unternehmenskultur und des Menschenbilds. Microsoft habe in den vergangenen Jahren selbst einen Kulturwandel durchlaufen, gemeinsame Werte und Wertvorstellungen seien besonders wichtig.

Marianne Janik auf der #futurework22 / Foto: @BDA
Die Vorstandsvorsitzende der WAREMA Renkhoff SE und BDA-Vizepräsidentin, Angelique Renkhoff-Mücke ging auf die Herausforderung für den Mittelstand ein. Der Spagat zwischen dem Bewahren von Werten und der Notwendigkeit zur Anpassung an den Wandel sei die besondere Herausforderung von mittelständischen Unternehmen. Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt sprach mit Blick auf den Strukturwandel gar von der „größten Transformation seit 100 Jahren“. Der Gedanke der Sozialpartnerschaft sei eigentlich „old school“, funktioniere bei der Gestaltung der Transformation jedoch „unglaublich gut“. Im Dialog sieht er die Voraussetzung dafür, die anstehenden Aufgaben gemeinsam meistern zu können. Das sehen wir bei Microsoft ganz genauso – und deshalb verstehen wir die #futurework22 auch als Teil unseres #Fortschritssdialogs.
Kann die Ampel ihre ambitionierten Digitalpläne umsetzen?
Transformationsforscherin Maja Göpel plädierte unter anderem dafür, Fragen der Nachhaltigkeit stärker in ökonomische Analyseprozesse einzubeziehen. Nach einem hartumkämpften Match Robo-Cup – einer weltweiten KI-Forschungsinitiative mit fußballspielenden Robotern, an der sich unter anderem die Berliner Humboldt-Universität beteiligt – sprachen Weltmeister Philipp Lahm und Doppel-Europameisterin Celia Šašić über „Future Ehrenamt“. Sie waren sich einig, dass die Zukunft mehr Engagement braucht: Das Ehrenamt zeichne sich dadurch aus, dass die Menschen mithelfen und mitgestalten wollen.
Die Digitalpolitik der Ampelkoalition stand im Mittelpunkt der Politik-Panels mit der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Nadine Schön, dem digitalpoltischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Maximilian Funke-Kaiser und Christoph Bornschein, Gründer und Geschäftsführer der TLGG Group. Schön lobte die digitalpolitischen Inhalte des Koalitionsvertrages, zweifelte aber an deren zeitnaher Umsetzung, da die Zuständigkeiten innerhalb der Regierung nicht klar geregelt seien. Bornschein bedauerte es, dass die Digitalpolitik nicht zentral aus dem Kanzleramt gesteuert und koordiniert werde. Funke-Kaiser verteidigte hingegen die Einbindung aller Fachministerien und kündigte die Umsetzung der Projekte an.

Katie Gallus im Gespräch mit Nadine Schön, Christoph Bornschein und Maximilian Funke-Kaiser (von links nach rechts) / Foto: @BDA
Hybride Arbeitsmodelle, Digital Skilling, Diversity & Inclusion: Die Liste der Themen auf der #futurework22 war lang. Einige Highlights des Festivals haben wir hier zusammengestellt. Alle Panels und Beiträge sind auch auf YoutTube unter #futurework22 verfügbar. Wir danken allen Speaker*innen, Moderator*innen, Gästen und Partnern für ihre Unterstützung und ihren Beitrag zur #futurework22.