Mit KI in Energie und Mobilität zu mehr Klimaschutz
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Stellen wir uns eine Zukunft vor, in der unser gesamtes Energiesystem zunehmend auf erneuerbaren Energien basiert.
Exakte Leistungsprognosen für Wind- und Photovoltaikanlagen lassen uns wissen, wieviel Strom an welchem Ort zu welcher Zeit zur Verfügung steht. Eine künstliche Intelligenz zieht Daten zum Anlagenbestand, standortabhängige Effekte, meteorologischer Daten und Prognosen sowie erlernte Erfahrungen aus dem historischen und aktuellen Betrieb heran, um die Energieproduktion feinteilig vorherzusagen.
In einem virtuellen Netzwerk wird die Erzeugung mit Speichern sowie statischen und flexiblen Verbrauchern gematcht. Ist am Tag mit besonders viel Solarstrom zu rechnen, wird der überschüssige Strom in Kurzzeitspeicher eingespeist, um am Abend für das Laden von Elektroautos und den Energieverbrauch im Haushalt zur Verfügung zu stehen. Ist mit einem länger anhaltenden starken Wind zu rechnen oder sind die Kurzzeitspeicher bereits voll wird die Energie in Mittel- und Langzeitspeicher geleitet, sodass sie für Flauten oder Heizperioden genutzt werden kann.
Auch über den Energieverbrauch wissen wir dank künstlicher Intelligenz ziemlich genau Bescheid. Hier dienen ebenfalls vielfältige historische und prognostizierte Daten dazu, das Verhalten von Privat- und Industrieverbrauchern zu bestimmen. Darüber hinaus machen es flexible Strompreise attraktiv, bestimmte Energieverbräuche intelligent steuern zu lassen. Ob und wann ein Elektroauto geladen wird, orientiert sich an der Energieverfügbarkeit und dem damit zusammenhängenden Strompreis. Dabei wird sichergestellt, dass immer ausreichend Energie für die nächste Fahrt in der Batterie ist. Ebenso nehmen Geräte im Privathaushalt sowie Maschinen in der Industrie - wo möglich - an der Flexibilisierung ihres Lastgangs teil, um von wirtschaftlichen Anreizen zu profitieren. Aufgrund von gerätespezifischen Lastkurven erkennt ein intelligentes Monitoring außerdem Fehlerquellen und gibt uns frühzeitig Bescheid, dass es Zeit für eine Inspektion oder Neuanschaffung ist.
Auch im Verkehr profitieren wir von einer intelligenten Steuerung. Digitale Assistenten helfen uns, Staus zu minimieren, Fahrten und Wege so effizient und sicher wie möglich zu gestalten und Passagiere, die in die gleiche Richtung unterwegs sind, in einem Fahrzeug zusammenzufassen. Unnötiger Energieverbrauch im Verkehr wird reduziert ebenso wie die Anzahl an Fahrzeugen. Die künstliche Intelligenz hilft uns Mobilität ressourcenschonender und klimafreundlicher zu gestalten, während wir entspannt und automatisiert von A nach B unterwegs sind.
Neuronale Netze wissen besser als wir, Energieerzeugung und Verbrauch optimal auszusteuern, sodass es ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist – ein großes Potenzial, das gehoben werden will.
Worauf warten wir noch? Fangen wir an!
Dieser Artikel erscheint in einer Serie von Gastbeiträgen zum Thema Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit im Rahmen unserer Initiative Erde an KI..!? bzw. AI for Earth.
Das Programm „AI for Earth” (als Teil unserer „AI for Good“-Initiative) unterstützt Forscher*innen und Organisationen dabei, mithilfe Künstlicher Intelligenz neue Ansätze zum Schutz von Wasser, Landwirtschaft, Artenvielfalt und Klima zu entwickeln. Unter dem Motto „Erde an KI…!? – Neue Ideen für unseren Planeten“ vernetzen wir Technologie-Experten*innen mit Vordenkern*innen aus den Bereichen Umwelt-, Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung. Das Ziel: Ein nachhaltiges Netzwerk an Mitstreitern aufzubauen, das die Lösung ökologischer Herausforderungen mithilfe von KI weiter vorantreibt. Die Initiative wird von einem Projektbeirat unterstützt, dem Kathrin Hoffmann angehört.
Leseempfehlung zum Thema intelligente Steuerung im Verkehr: Das Schweizer Startup Bestmile ermöglicht Mobilitätsanbietern den Einsatz, das Management und die Optimierung von Flotten autonomer oder konventionell angetriebener Fahrzeuge. Mehr Informationen dazu gibt es hier.