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26.05.2020

Hilfe für deutsche Landwirte in nur vier Tagen: daslandhilft.de

Von April bis Juni ist Hochsaison in der Landwirtschaft. Los geht es mit der Spargelernte aber auch bei Hopfen und Erdbeeren ist viel Handarbeit im Frühjahr nötig – nur in diesem Jahr machte Covid-19 den deutschen Bauern einen Strich durch die Rechnung: Die krisenbedingten Einreisebeschränkungen und hohen Auflagen verhinderten die Einreise vieler Erntehelfer aus dem benachbarten Ausland. Die Uhr tickte, denn was gesät wurde, muss auch geerntet werden. 

Bundesverband Der Maschinenringe

Auf den Feldern reiften viele landwirtschaftliche Kulturen bei bestem Wetter völlig unbeeindruckt vom Corona-Virus weiter. In dieser Situation hat der Bundesverband der Maschinenringe e.V., die Vereinigung landwirtschaftlicher Unternehmen, in Kooperation mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Webseite daslandhilft.de auf die Beine gestellt. Innerhalb von vier Tagen entstand eine Plattform, die Landwirte und Helfer zusammenbringen soll. Nach nur wenigen Wochen hatten sich mehr als 120.000 Menschen gemeldet, die auf den Feldern unterstützen wollten. Dank der Cloud-Plattform Azure waren die hohen Zugriffszahlen kein Problem für daslandhilft.de

Die Herausforderung: Eine komplett neue Plattform im Wettlauf gegen die Zeit

Mitte März 2020 im baden-württembergischen Tettnang. Die alljährliche Ernte steht kurz bevor, doch die Corona-Krise hat Deutschland fest im Griff. Viele der rund 300.000 Erntehelfer, vor allem aus dem osteuropäischen Raum, dürfen nicht oder nur unter strengen Auflagen einreisen und arbeiten. Viele Landwirte sind auf diese Hilfe angewiesen und suchen nach Alternativen. Ein Verlust der Ernte würde ihre Existenzen gefährden. Sie wenden sich an den lokalen Maschinen- und Betriebshilfsring e.V. in Tettnang. Der veröffentlicht kurzentschlossen auf seiner Facebook Seite einen Aufruf, um freiwillige Helfer für die Betriebe rund um Tettnang zu finden. Und dann passiert das, womit keiner rechnet: „Innerhalb kürzester Zeit haben sich über 3.000 Interessierte gemeldet“, sagt Ulrike Heitzer, Bereichsleiterin der Maschinenringe Deutschland GmbH. „Die durchschnittlich 3 bis 15 Mitarbeiter eines lokalen Maschinenrings können so viele Bewerbungen nicht erfassen. Deshalb haben die Kollegen aus Tettnang schnell uns als Bundesverband mit an Bord geholt.“

Seit über 60 Jahren steht der Maschinenring für Solidarität in der Landwirtschaft. Das Kernverständnis des Verbandes umfasst alle Arten von Betriebshilfen – von der Bereitstellung von Maschinen über Rechnungshilfen bis hin zur Logistik-Unterstützung. In diesem Fall war schnell klar, dass es nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch deutschlandweit eine schnelle technische Lösung für die rund 185.000 Mitgliedsbetriebe brauchte. Umgehend brachte Erwin Ballis, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Maschinenringe, das Projekt #daslandhilft auf den Weg. Nur einen Tag nach dem Social Media Post des Maschinenring Tettnang.

„Die Corona-Krise hatte uns bereits alle ins Homeoffice gezwungen“, erinnert sich Gerd Morlok, der Leiter der Maschinenring IT, an den Start des Projekts. „Schnell kam die Frage auf, wann wir mit der Webseite online gehen würden. Wir haben gesagt: in vier Tagen.“ Noch am Nachmittag jenes Donnerstags ging auf der URL daslandhilft.de ein Countdown online und zählte die Stunden und Minuten rückwärts bis Montag 12 Uhr. Gerd Morlock und sein Team mussten völlig dezentral arbeiten und hatten wenig Zeit. Ihr ehrgeiziges Ziel hatten sie sich gesteckt, weil sie wussten, mit welchem Werkzeug sie es erreichen würden – mit Microsoft Teams und der Cloud Plattform Azure.

Die Lösung: Eine perfekte Kollaborationsplattform für das Homeoffice und eine hoch skalierbare Cloud

Gerd Morlok und sein Projektteam aus zehn Kolleginnen und Kollegen sowie acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines externen Entwicklungspartners arbeiteten fast durchgehend von 5 Uhr morgens bis 23 Uhr nachts. Die Kommunikation und Koordination während der gesamten Projektzeit lief komplett über die Kollaborationsplattform Microsoft Teams. Bereits seit Jahren waren beim Maschinenring verschiedene Systeme von Microsoft in den unterschiedlichsten Bereichen im Einsatz – die guten Erfahrungen damit gaben Morlok und seinem Team die Zuversicht, das Projekt gewissermaßen über das Wochenende umzusetzen. Bereits 2019, im Jahr zuvor, launchte der Maschinenring eine Agrar-Plattform auf Basis von Azure und legte damit den Grundstein für daslandhilft.de. Die Futtermittel- und Nährstoffbörse funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip – so wurde die Applikation kurzerhand aus ihrer bestehenden Plattform herausgelöst, in ein einzelnes Modul überführt und einem vollständigen Refactoring unterzogen. Ein echter Gewinn im Rennen gegen die Zeit. 

Der Zeitpunkt des Go Live war spannend wie ein Krimi. Der für Punkt 12 Uhr geplante Start verzögerte sich um einige Minuten. „Um 12:03 Uhr hatten wir 7.000 Wartende auf der Landingpage“, so Gerd Morlok. „Als wir dann online waren, hat sich die Skalierbarkeit von Azure wirklich bezahlt gemacht. Denn wären wir im lokalen Rechenzentrum geblieben, wäre die Maschine zusammengebrochen. Dann wäre zwei Stunden überhaupt nichts mehr gegangen.“

Die Hilfswelle für die Landwirte war im Rollen. „Pro Stunde hatten wir rund 400 Neuanmeldungen, das hat alle überrascht“, sagt Ulrike Heitzer. Obwohl es keine Jobgarantie gab, war der Ansturm überwältigend. Dazu trug auch die Einfachheit des Tools bei: Interessierte können kostenfrei ein Profil mit ihren Kontaktdaten anlegen – wie in einem Telefonbuch. Für Betriebe lassen sich mögliche Helfer über eine Umkreissuche filtern und direkt kontaktieren. Bis Ende April wurden über 62.000 Inserate auf daslandhilft.de geschaltet. Im Schnitt melden sich 2,5 Menschen pro Inserat – das sind rund 120.000 freiwillige Helfer. „Manchmal melden sich ganze WGs, Familien, Schüler- und Studentengruppen an – dann sind es deutlich mehr“, erklärt Ulrike Heitzer.

Die Plattform daslandhilft.de hat die Ernte unzähliger Landwirte in Deutschland unterstützt und damit einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass Lebensmittel unserer Gesellschaft in Deutschland zur Verfügung stehen, denn was gesät wird, muss auch geerntet werden. Microsoft Azure ist die zuverlässige Basis für hunderttausende Einträge. Und Microsoft Teams war die Arbeitsgrundlage für das Team von Gerd Morlok im Homeoffice. Der größte Erfolg des Projektes ist für ihn aber ein anderer: „In vielen Fällen ist durch das Projekt eine vollkommen andere Wertschätzung gegenüber der Arbeit in der Landwirtschaft entstanden.“

“Mich hat es außerordentlich beeindruckt, wie wir Tag und Nacht an dieser Lösung bereichsübergreifend gearbeitet haben. Wir haben nicht gewartet, dass die Situation sich verändert, sondern wir waren sehr schnell handlungsfähig. Microsoft Teams war für die dezentrale Arbeit aus den Homeoffices die perfekte Kollaborationsplattform.”

Ulrike Heitzer, Bereichsleitung Kommunikation I Marketing I Akademie I CSR, Maschinenringe Deutschland GmbH

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