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Branche

Risikomanagement mit der Cloud

Risiken zu bemessen und zu steuern, ist seit jeher mit ressourcenintensiven Rechenoperationen verbunden. Heute zwingen immer mehr und immer engere Zeitvorgaben beim Reporting die Versicherungen zu mehr Effizienz.

Zu den wichtigsten Parametern, die über den Nutzen von Risikomodellierungen entscheiden, zählen Geschwindigkeit und Kapazität. Je schneller ein Versicherungsanbieter seine Modelle berechnen und je mehr Szenarien er mit ihnen abbilden kann, desto genauer sind sie. Allerdings ist das Vorhalten von umfassenden Rechenkapazitäten in einer Infrastruktur, die nur wenige Male im Jahr genutzt wird, in wirtschaftlicher Hinsicht kaum sinnvoll. Moderne Versicherer setzen daher auf die Cloud, die hierfür überzeugende Flexibilitäts- und Skalierungsvorteile bietet – und das zu einem Bruchteil der sonst üblichen Kosten.

Mit der Cloud rechnen

Der Microsoft-Partner Willis Towers Watson hat im vergangenen Jahr in Kooperation mit Microsoft eine beispielhafte Versicherungskalkulation für die Weltbevölkerung durchgeführt. Unternommen wurde eine stochastische Analyse der Versicherungskosten für eine 100.000-Dollar-Lebensversicherungspolice für 7,3 Milliarden Menschen. Das Modell ergab, dass die Kosten in etwa dem Zweieinhalbfachen des Welt-Bruttoinlandsprodukts (BIP) entsprechen würden, mit einer Standardabweichung von ca. 15 Prozent.

Die komplexe Berechnung wurde mit dem vGrid Service auf einem RiskAgility Financial Modeller-Client mit über 100.000 Cores in 13 globalen Microsoft Azure-Rechenzentren durchgeführt und war in weniger als zwei Stunden abgeschlossen. Zum Vergleich: Auf einem Einzel-PC mit Single-Core-Prozessor hätte diese Berechnung 19 Jahre gedauert.

Kapazitäten flexibel buchen

Microsoft Azure ermöglicht dieses Leistungsniveau auf zwei Arten: entweder als Software-as-a-Service-Modell, bei dem sich die gesamte Software und Daten in der Cloud befinden, oder als Infrastructure-as-a-Service-Modell, bei dem Sie bei zusätzlichem Kapazitätsbedarf ganz einfach auf die Cloud zugreifen.

Auf diese Weise können Sie die Time-to-Value verkürzen und Ihre Total Cost of Ownership (TCO) verringern. Ein Beispiel: Wenn ein Versicherungsunternehmen üblicherweise 2.000 Cores nutzt, aber quartalsweise oder jährlich 5.000 Cores für die Ausführung seiner Risikomodelle benötigt, ist der Weg über die Cloud deutlich kostengünstiger; denn Nutzungsgebühren für die zusätzliche Rechenleistung fallen nur bei konkretem Bedarf an. Hinzu kommen Einsparungen bei Anschaffungs- und Wartungskosten, die bei einer Erweiterung von On-Premise-Systemen anfallen würden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kostenersparnisse in signifikanter Höhe. Kein Verwaltungsaufwand für interne Infrastruktur. Einfache, flexible und vor allem bedarfsabhängige Nutzung.

Regulatorische Anforderungen erfüllen

Ein weiterer Grund, weshalb sich Versicherungen Richtung Cloud orientieren, sind die regulatorischen Anforderungen der Branche. Neue Standards und Vorgaben, die in Reaktion auf zentrale Probleme der Vergangenheit entwickelt worden sind, wie Solvency II, der Dodd-Frank Act und International Financial Reporting Standards, haben zur Folge, dass Versicherer jetzt noch häufiger noch komplexere Modellierungen ihrer Risiko- und Anlageportefeuilles berechnen müssen. Dazu müssen sie zwangsläufig ihre vorhandene Infrastruktur erweitern. Doch was bei der eigenen On-Premise-IT sechs bis neun Monate in Anspruch nimmt, kann mit der Cloud innerhalb weniger Minuten und auf Abruf realisiert werden. Versicherungen brauchen sich nicht mehr um IT-Fragen zu kümmern, sondern können sich voll und ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

Zuverlässigkeit, Sicherheit und Datenschutz

Sollen wichtige Bereiche der Geschäftstätigkeit umgestaltet werden, ist Vertrauen ein hohes Gut. In einer Branche, in der Anbieter tagtäglich Risiken bewerten, ist es für sie logisch, etwaige Risiken im Zusammenhang mit der Cloud unter die Lupe zu nehmen. Typische Fragen lauten: Ist die Cloud sicher? Erfüllt sie unsere regulatorischen Anforderungen? Erfüllt sie die Anforderungen unserer Benutzer? Und: Ist sie genauso gut oder besser als unsere eigene IT?

Die Antwort auf all diese Fragen lautet ‚ja‘. Nicht selten bieten Cloud-Provider übrigens bessere Sicherheitsstandards als die interne IT eines Kunden. Microsoft arbeitet hierzu eng mit Aufsichtsbehörden zusammen und sorgt für die Einhaltung von Compliance und sämtlichen definierten Sicherheitsstandards. Ausführliche Hintergrundinformationen zu den Themen Sicherheit, Datenschutz und Compliance werden im sogenannten Trust Center zur Verfügung gestellt, das als erste Anlaufstelle für Kundenfragen fungiert.

Eine deutsche Cloud

Microsoft bietet zudem Dienste wie Azure, Office 365 und künftig auch Dynamics 365 über Rechenzentren in Deutschland an. Mit diesem maßgeschneiderten Angebot der Microsoft Cloud Deutschland investiert Microsoft in die Zukunft des Standorts Deutschlands. Das Angebot richtet sich an alle Kunden, die eine lokale Cloud-Lösung bevorzugen, und speziell auch an Unternehmen und Organisationen aus datensensiblen Branchen wie der Finanzwirtschaft, dem Gesundheitswesen oder dem öffentlichen Sektor. Microsoft bietet Unternehmen aller Branchen und Größenklassen weitere Wahlmöglichkeiten, ihre digitale Transformation nach ihren speziellen Anforderungen zu steuern. Sie können zwischen der deutschen Cloud und bestehenden Microsoft-Cloud Services wählen – je nach Anforderungen ihres Geschäftsmodells und bestehenden Branchenregularien.

Vorteile durch Integration

Vorreiter in der Versicherungsbranche haben die Vorteile der Cloud für ihr Unternehmen bereits erkannt, und wir verzeichnen einen deutlichen Anstieg in der Nachfrage nach Kapazitäten für Risikomodellierungsprozesse. Microsoft verfügt weltweit über 30 Rechenzentrumsstandorte und kann somit seine Kunden in der Versicherungsbranche rund um den Globus mit High-Performance-Computing unterstützen.

Durch das Software-as-a-Service-Modell können Kunden verschiedene Anwendungen miteinander kombinieren, um die gesamte Risikomodellierung in der Cloud zu steuern. Zudem ergeben sich Synergien mit bereits vorhandenen Technologien wie Cortana Analytics und Power BI, um beispielsweise leistungsstarke Visualisierungen oder Analysen bei der Risikomodellierung von Katastrophenschäden zu nutzen oder auch um Kennzahlen zu etablieren, mit denen sich Verluste minimieren und Ansprüche besser steuern lassen.

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