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Branche

Fraunhofer-Innovationsoffensive Office 21

Ein Kurzüberblick über die Forschungsphase 2014-2016

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Das Fraunhofer-Institut untersucht im Rahmen des Verbundforschungsprojektes Office 21TM Erfolgsfaktoren für die Gestaltung einer modernen Arbeitswelt. Projektpartner des multidisziplinären Netzwerks sind neben Microsoft noch weitere Unternehmen, Wissenschaftler, innovative Lösungsanbieter und vorausdenkende Anwender.

Die aktuelle Forschungsphase basiert auf Ergebnissen früherer Studien: Das im Rahmen der „Delphi-Studie“ entwickelte Szenario „Arbeitswelten 4.0“ ermöglichte ein systematisches Bild der Arbeits- und Bürowelt im Jahr 2025. Dies dient als Grundlage für die Schwerpunktsetzung in der aktuellen Forschungsphase. Die „sich abzeichnende vierte Evolutionsstufe“ definiert sich durch:

  • ein individualisierter, hyperflexibler, ortsunabhängiger und nachhaltiger Büroalltag,
  • ein voranschreitende Verschmelzung von Beruf und Freizeit,
  • eine umfassende Vernetzung von Menschen und Geräten
  • sowie die selbstständige und individuelle Gestaltung des Büroalltags.

Frühere Studien belegen die Wirkung der Arbeitsplatzgestaltung auf Wohlbefinden, Motivation und Leistungsfähigkeit. Die Anpassung an neue organisatorische, technologische und räumliche Arbeits- und Bürowelten wird in einer Wissensgesellschaft zum essentiellen Erfolgsfaktor für Unternehmen.

Ziel des Forschungsprojektes

Unternehmen profitieren von der frühzeitigen Identifikation künftiger Entwicklungen. Sie können sich so an der Entwicklung, Gestaltung und Implementierung neuer Arbeitswelten beteiligen. Das Fraunhofer-Institut erarbeitet im Rahmen der Studie praktische Beispiele, die die Unternehmen bei der Umsetzung unterstützen.

Forschungsthemen 2014-2016

In Abstimmung mit den Forschungspartnern wurden folgende Schwerpunktthemen ausgewählt:

  1. Office Analytics – erfolgreich arbeiten durch systematische Individualisierung.
    Unterschiedliche Arbeitstypen, Branchen und Kulturen haben individuelle Anforderungen an die Arbeitsumgebung. So wirkt sich diese positiv auf die Leistungsfähigkeit, Motivation und Innovationskraft aus. Empirische Untersuchungen sollen die Anforderungen ermitteln; mit ihrer Umsetzung individualisiert sich die Büro- und Wissensarbeit und erschließt so Optimierungspotenziale.
  2. Smart Working Cultures – das richtige Maß an Autonomie bestimmen.
    Wie lassen sich Flexibilität und Präsenzkultur vereinbaren? Die unterschiedlichen Ausprägungen räumlicher und zeitlicher Autonomie zwischen Branchen und im internationalen Vergleich werden mit dem Ziel untersucht, typen- und branchenspezifische Handlungsleitfäden für eine Smart-Working-Kultur zu entwickeln.
  3. Corporate Co-Working – Inspiration und Kreativität maximieren.
    Fraunhofer IAO entwickelt konkrete Modelle für ein „Corporate Co-Working“ – eine neue Form von Zusammenarbeit, die bereits von Selbstständigen der Kreativ- und IT-Branche genutzt wird. Laut früheren Studien bei mittleren und großen Unternehmen kann die bessere Integration von Arbeit und Freizeit auch die Kreativität von Mitarbeitern steigern. Welche Vorteile und Risiken entstehen durch die Nutzung von Co-Working-Spaces?
  4. Digital and Social Working – flexible Arbeitsweisen technologisch unterstützen.
    Die kommunikations- und interaktionsbasierte Arbeitsweise erfordert eine Infrastruktur, die moderne Arbeitsprozesse orts- und zeitunabhängig unterstützt. In einer Literaturstudie werden die wesentlichen Voraussetzungen und Hemmnisse einer „digital and social working“ Organisation untersucht und Produktivitätspotenziale aufgezeigt.
  5. Office Typologies – investitionssichere Büros gestalten.
    Office 21 entwirft Gebäudetypologien in Bezug auf technische, architektonische und wirtschaftliche Zukunftssicherheit. Neue Technologien und Verhaltensmustern verändern auch die Anforderungen an Büroflächen und –gebäude: Verstärkter Kommunikationsbedarf, großformatigere Displayflächen und die neue Rolle des Büros als temporärer Kommunikationsknotenpunkt sind nur einige Beispiele dafür.