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Microsoft Fabric wächst weiter – mit neuen Funktionen für KI, Sicherheit und Effizienz
24. April 2025

Markus Zeischke
Mehr als 19.000 Unternehmen – darunter 74 % der Fortune 500 – setzen bereits auf Microsoft Fabric, um ihre Dateninfrastruktur zu modernisieren. Und die Datenplattform entwickelt sich rasant weiter, wie die Microsoft Fabric Community Conference in Las Vegas Anfang April gezeigt hat.
Mit einer Vielzahl neuer Funktionen wird Fabric jetzt noch leistungsfähiger: Ob durch stärkere Sicherheitsmechanismen, neue KI-gestützte Werkzeuge oder Verbesserungen bei Datenintegration, Orchestrierung und Zusammenarbeit – die Plattform bietet alles, was Teams benötigen, um datengestützte Prozesse effizient zu gestalten und Innovation voranzutreiben. Die neuesten Updates richten sich gezielt an die Bedürfnisse dieser Organisationen: von automatisierter Sicherheit über die einfache Nutzung von Copilot bis hin zur tiefen Integration mit Azure AI-Diensten.
In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen – und zeigen, wie Sie Microsoft Fabric noch besser für Ihre datengetriebenen Vorhaben nutzen können.
OneLake Security: Einheitliche Zugriffskontrolle für Microsoft Fabric
Mit OneLake Security führt Microsoft eine zentrale Sicherheitsfunktion ein, die Zugriffsrechte über verschiedene Dienste hinweg vereinheitlicht. Einmal definierte Berechtigungen gelten konsistent – etwa für SQL-Abfragen, Power BI oder andere Engines innerhalb von Fabric.
Nutzende können Sicherheitsrollen anlegen und Zugriffe auf Zeilen- oder Spaltenebene steuern. So lassen sich beispielsweise bestimmte Datenbereiche gezielt schützen, während andere weiterhin verfügbar bleiben – etwa zur Ausblendung personenbezogener Daten (PII). Diese Regeln greifen unabhängig davon, wie auf die Daten zugegriffen wird.
OneLake Security wird in den kommenden Monaten in einer Vorschauversion bereitgestellt. Ein Early-Access-Programm ermöglicht es bereits jetzt, die Funktionen in ausgewählten Workspaces zu testen.
Zusätzlich zu OneLake Security erhält OneLake auch noch weitere Verbesserungen:
- Excel-Integration (Preview): Zugriff auf den OneLake-Katalog direkt aus Excel, zusätzlich zur bestehenden Teams-Integration.
- Erweiterte Gateway-Unterstützung: Unterstützung für Amazon S3, S3-kompatible Quellen und Google Cloud Platform – auch hinter Firewalls oder in VPCs – über das On-Premises Data Gateway.
- Verbessertes Teilen über Mandanten hinweg: mehrere Tabellen gleichzeitig teilen und Unterstützung für Lakehouse-Schemas, Tabellen aus Fabric SQL-/KQL-Datenbanken und OneLake-Shortcuts.
- Aktualisiertes Fabric Link to Dataverse (Preview): Schnellere und sicherere Virtualisierung von Dataverse-Daten durch technische Verbesserungen im Hintergrund.
- Mirrored Dataverse: Einfachere Synchronisation von Dataverse-Daten in Fabric.
- Multi-Tenant-Unterstützung: Jetzt allgemein verfügbar für Organisationen mit mehreren Mandanten.
- CI/CD-Unterstützung für OneLake Shortcuts (Vorschau): Automatisierung und Versionskontrolle für Shortcuts.
Fabric Data Agents: Intelligente Assistenten für datengetriebene Entscheidungen
Im Zuge der Weiterentwicklung von Microsoft Fabric wird auch die Verbindung zwischen Daten und KI weiter ausgebaut. Mit den neuen Fabric Data Agents – früher als AI Skills bekannt – lassen sich KI-gestützte Assistenten erstellen, die Daten nicht nur abrufen, sondern auch verstehen, strukturieren und kontextbezogen nutzen können. Diese Agenten greifen auf Daten auf OneLake zu und helfen dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen.
Neu ist die Integration mit Azure AI Foundry: Unternehmen können nun maßgeschneiderte, dialogfähige KI-Agenten entwickeln, die mit unternehmensspezifischem Wissen aus Fabric angereichert sind. So entstehen präzise, kontextbewusste Antworten auf Basis der eigenen Daten. Die Verbindung von Fabric-Analysefunktionen mit generativer KI aus Azure ermöglicht eine neue Klasse von Agenten, die Fachwissen gezielt einsetzen und produktiv unterstützen.
Mehr KI für alle: Copilot kommt in alle Fabric-SKUs
Mit der breiten Verfügbarkeit von Copilot und KI-Funktionen in allen kostenpflichtigen Fabric-SKUs wird der Zugang zu KI-gestützten Analysewerkzeugen deutlich erleichtert. Schon mit Fabric Capacities ab F2 können Nutzende Copilot sowie Funktionen wie Fabric Data Agents ohne zusätzliche Aktivierung verwenden. Damit lassen sich alltägliche Aufgaben automatisieren, Analysen schneller erstellen und datenbasierte Entscheidungen effizienter treffen – unabhängig von der Teamgröße oder dem gewählten Lizenzmodell. Ziel ist es, KI-Funktionen als festen Bestandteil des Arbeitsalltags für mehr Nutzer bereitzustellen.
Die Aktivierung von Copilot ist unkompliziert: Da die Funktionen auf der bestehenden Kapazität basieren, sind keine zusätzlichen Ressourcen oder Käufe notwendig. Für Kunden in den USA und der EU ist Copilot standardmäßig aktiviert.
Weitere neue Funktionen für eine noch stärkere Datenplattform
Zusätzlich zu den bereits vorgestellten Neuerungen wird das Fundament von Microsoft Fabric noch weiter gestärkt – von effizienteren Entwicklungs- und Orchestrierungsprozessen bis hin zu Verbesserungen in Echtzeitverarbeitung, Data Science und Data Engineering. Hier sind die wichtigsten neuen Features im Überblick:
Plattform-Updates
- Fabric CLI (Preview): Ein neues Terminal erlaubt die Steuerung von Fabric per Kommandozeile oder Skript – für eine Code-First-Arbeitsweise ohne Klicks.
- CI/CD-Erweiterungen (Preview): Unterstützung für Variablenbibliotheken, Service Principals für GitHub und neue Fabric API-Funktionen bei den Deployment Pipelines.
- User Data Functions (Preview): Eigene Business-Logik wiederverwendbar in Data Science- und Engineering-Workflows integrieren.
- Terraform-Provider (offiziell verfügbar): Infrastruktur konsistent und automatisiert in Fabric verwalten.
- Tags (offiziell verfügbar): Bessere Organisation und Auffindbarkeit von Daten durch benutzungsdefinierte Tags.
Datenintegration
- Dataflow Gen2: Inkrementelles Laden jetzt offiziell verfügbar; Konvertierung von Dataflow Gen1 in Gen2 in der Vorschau.
- Database Mirroring: Neue Quelle (Azure PostgreSQL Flexible Server) und erweiterter Zugriff über lokale Gateways.
- Apache Airflow (offiziell verfügbar): Serverloses Ausführen von Airflow-DAGs direkt in Fabric.
- Copy Job (offiziell verfügbar): Einfacher Datenumzug zwischen Quellen – auch inkrementell oder im Batch.
- Orchestrierung (Preview): Metadatengetriebene Pipelines mit CI/CD-Parameterübergabe in Dataflow Gen2.
Echtzeit-Intelligenz
- Azure & Fabric Events (offiziell verfügbar): Event-gestützte Architektur mit Real-Time Hub für Events aus OneLake, Workspaces, Blob Storage & mehr.
- Eventstream-Konnektoren (Preview): Integration externer Quellen wie Wetterdaten, MQTT v5, Solace PubSub+, Confluent u.v.m.
Data Engineering & Data Science
- Autoscale Billing für Spark (Preview): Spark-Jobs kosteneffizient serverlos betreiben – mit anpassbarem Ressourcenlimit.
- Copilot in Notebooks: Bessere Produktivität durch In-Cell-Interaktionen, Code-Vorschläge und tiefe Fabric-Integration.
- KI-Funktionen (Preview): Mit nur einer Codezeile auf OneLake-Daten LLM-gestützte Transformationen wie Klassifizierung, Zusammenfassungen oder Textgenerierung anwenden.

