Nahaufnahme einer Person, die mit einem Tablet auf einer Decke sitzt.

TechWiese Blog

Die Highlights der Microsoft Ignite 2025: KI-Agenten, Azure, Microsoft 365 und mehr

26. November 2025

Portrait Bild von Markus Zeischke

Markus Zeischke

Innovation, Strategie und Technologie – das ist die Microsoft Ignite. Auch 2025 hatte die Fachkonferenz wieder jede Menge zu bieten: mit richtungsweisenden Visionen, praxisnahen Lösungen und einem klaren Blick darauf, wie Unternehmen in den kommenden Jahren Technologie für messbaren Erfolg einsetzen können.

Im Mittelpunkt standen dieses Jahr nicht nur die neuesten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, sondern ein deutlich breiteres Spektrum: von agentenbasierten Systemen über Cloud-Modernisierung und Security-by-Design bis hin zu Data-Plattformen, Automatisierung und Infrastruktur-Innovationen.

Microsoft skizzierte eine Zukunft, in der KI-Agenten, intelligente Sicherheitsmodelle, integrierte Datenarchitekturen und automatisierte Workflows nahtlos zusammenwirken. KI-Agenten agieren im Auftrag von Menschen, Teams und Organisationen, treffen Entscheidungen, orchestrieren komplexe Prozesse und ermöglichen ein neues Niveau an Effizienz und digitaler Souveränität.

Screenshot Video: Microsoft Ignite: Opening Keynote
Microsoft Ignite: Opening Keynote
Schaue dir die Eröffnungskeynote der Microsoft Ignite als Aufzeichnung an, mit den neuesten Innovationen, die die nächste Welle der KI-Transformation antreiben.

Work IQ, Fabric IQ und Foundry IQ: Die neue Intelligenzschicht für Copilot und Agenten

Mit Work IQ, Fabric IQ und Foundry IQ führt Microsoft einen universellen Intelligenz-Layer ein, die Daten, Kontext und Geschäftslogik zusammenführt. Ziel ist es, sowohl Copilot als auch unternehmensspezifische Agenten mit einem tiefen Verständnis für Arbeitsprozesse, Unternehmenswissen und geschäftliche Zusammenhänge auszustatten.

  • Work IQ erweitert Microsoft 365 Copilot um ein tiefes Verständnis des individuellen Arbeitskontexts. Es kombiniert Arbeitsdaten aus Mails, Dateien, Meetings und Chats mit persönlichen Präferenzen und Abläufen, sodass Copilot und Agenten Aufgaben besser erfassen, Entscheidungen vorbereiten und passende Schritte automatisiert ableiten können.
  • Fabric IQ entwickelt Microsoft Fabric von einer Datenplattform zu einer Intelligenzplattform weiter. Die neue semantische Schicht verbindet Unternehmensdaten und operative Systeme zu einem gemeinsamen Geschäftsmodell, das Teams und Agenten einen stets aktuellen, ganzheitlichen Blick ermöglicht. Geschäftslogik wird einmal definiert und überall genutzt – in Reports, Apps und Agenten.
  • Foundry IQ stellt die zentrale Wissensbasis für Agenten bereit. Der verwaltete Knowledge-Layer bündelt Azure-Datenquellen, SharePoint, Fabric IQ und externe Daten in einem einheitlichen System, automatisiert RAG-Prozesse und nutzt agentische Retrieval-Methoden für präzise Antworten. Mit integrierter Governance entsteht eine zentrale, sichere Wissensquelle, die Agenten jederzeit den richtigen Kontext liefert.

Mit diesen drei Ebenen entsteht ein durchgängiges Intelligenzmodell, das Daten, Prozesse und Wissen verbindet. Es macht Copilot und eigene Agenten nicht nur leistungsfähiger, sondern wirklich unternehmensfähig – mit einem tiefen Verständnis für Arbeit, Daten und Kontext.

AI Agents neu gedacht: Das ist neu bei Microsoft Foundry

Microsoft Foundry entwickelt sich zur zentralen Plattform für den Aufbau skalierbarer, sicherer und intelligenter Agentensysteme. Innerhalb eines Jahres hat sich gezeigt, wie stark Agenten Unternehmenssoftware verändern: Sie agieren nicht mehr nur als Assistenzfunktionen, sondern als eigenständige, vernetzte Akteure, die Prozesse steuern, Entscheidungen vorbereiten und in bestehende Tools integriert sind. Foundry liefert dafür den modularen, interoperablen und von Grund auf sicheren Agent-Stack.

Zu den wichtigsten Neuerungen zählt der starke Ausbau der Modellvielfalt. Mit mehr als 11.000 Modellen, darunter neue Modelle von Anthropic, Cohere und NVIDIA, bietet Foundry die breiteste Auswahl im Markt. Der jetzt offiziell verfügbare Modellrouter ermöglicht es dir, dynamisch das jeweils beste Modell für jede Aufgabe zu wählen. Das neue Developer-Tier macht Fine-Tuning zudem deutlich zugänglicher.

Eine weitere zentrale Neuerung ist der Foundry Agent Service. Er verbindet Modelle, Wissen und Tools in einer gemeinsamen Laufzeitumgebung und unterstützt dich beim Aufbau komplexer Agentensysteme. Hosted Agents, Multi-Agent-Workflows, integrierte Memory-Funktionen und die direkte Bereitstellung in Microsoft 365 machen es deutlich leichter, agentische Prozesse in bestehende Geschäftsanwendungen zu bringen.

Die Foundry Tools erweitern die Plattform um sichere Zugänge zu Geschäftssystemen. Über mehr als 1.400 Connectoren, von SAP über Salesforce bis UiPath, können Agenten live auf Unternehmensdaten und -logiken zugreifen. Auch eigene APIs lassen sich nahtlos als Tools einbinden. Damit kannst du Agenten entwickeln, die nicht nur analysieren, sondern echte Geschäftsprozesse ausführen.

Security und Governance stehen bei der neuen Foundry Control Plane im Mittelpunkt. Identitäten, Richtlinien, Observability und Sicherheitsmechanismen laufen in einem zentralen Portal zusammen. Ergänzend sorgt die Integration mit Microsoft Defender und GitHub Advanced Security dafür, dass Development und Security enger verzahnt sind.

Mit Foundry Local geht Microsoft zudem den nächsten Schritt in Richtung Edge-Umgebungen. Nach Windows und macOS steht die Laufzeitumgebung nun auch auf Android bereit. Agenten können damit direkt auf Milliarden Geräten laufen und in Echtzeit Entscheidungen treffen – unabhängig von der Cloud-Konnektivität.

Diese Neuerungen von der Ignite 2025 machen deutlich, wohin sich Unternehmenssoftware entwickelt: weg von starren Abläufen, hin zu intelligenten, agentengestützten Systemen, die Wissen nutzen, Aktionen auslösen und Arbeitsprozesse eigenständig optimieren. Wenn du agentische Szenarien in deinem Unternehmen skalieren möchtest, bietet Foundry jetzt alle Bausteine dafür.

Weitere Ankündigungen rund um Azure AI

Infrastruktur smarter planen: Copilot-gestützte Workflows auf der Ignite

Mit diversen Verbesserungen bei Azure Copilot hat Microsoft außerdem auf der Ignite gezeigt, wie agentenbasierte Cloud-Operationen den Umgang mit komplexen Umgebungen verändern. Der neue Ansatz orchestriert spezialisierte Agents für Migration, Optimierung, Troubleshooting und Resilienz, immer entlang bestehender Richtlinien, Governance und RBAC-Vorgaben. Ziel ist ein Betriebsmodell, das repetitive Aufgaben automatisiert und Teams stärker auf Architektur und Innovation ausrichtet.

Abbildung: Die sechs Agenten von Azure Copilot, Full lifecycle agents - Migration, Deployment, Observability, Optimazation, Resiliency, Troubleshooting
Abb. Die sechs Agenten von Azure Copilot

Parallel entwickelt Azure seine globale Infrastruktur weiter: neue AI-Datacenter wie Fairwater, ein dedizierter WAN-Backbone für GPU-Cluster, der Einsatz von NVIDIA GB300 GPUs und optimierte Netzwerke bilden die Basis für hohe Performance und stabile Skalierung. Diese Innovationen fließen direkt in Kernservices wie Azure Boost, neue VM-Generationen sowie moderne Storage- und Netzwerkangebote ein.

Mit AKS Automatic, GPU-fähigen Kubernetes-Knoten und neuen Data Services senkt Azure zudem die Einstiegshürden für moderne, cloud-native Architekturen. Ergänzend stärken Sicherheitsfunktionen wie Azure Bastion Secure by Default, Network Security Perimeter und erweiterte Resiliency-Optionen die betriebliche Robustheit.

Für die Modernisierung bestehender Workloads macht Azure den Umstieg einfacher: Agenten gestützte Migrationen, App Service Managed Instance, SQL Managed Instance der nächsten Generation sowie Copilot-gestützte Datenbankmodernisierung beschleunigen die Transformation ohne umfassende Codeänderungen. Kunden berichten bereits von deutlich verkürzten Upgrade-Zyklen und höherer Effizienz.

Weitere Neuerungen bei den Azure Infrastructure Services

Ankündigungen zu Azure Arc

Mehr Power für deine Daten: Microsoft Fabric, SQL Server 2025, Azure DocumentDB und mehr

Auch das Ökosystem an Datenbanken wird konsequent weiterentwickelt und schafft mit den neuesten Erweiterungen ein einheitliches Fundament für moderne Analytics- und KI-Szenarien. Das Ziel: weniger Silos, weniger Datenkopien, mehr Geschwindigkeit und ein klarer Weg zu einem KI-fähigen Datenhaus.

Mit SQL Server 2025 steht nun die bedeutendste SQL-Weiterentwicklung seit Jahren bereit. Sie bringt KI-Funktionen direkt in T-SQL – etwa semantische Suche und integriertes Modellmanagement – und bietet gleichzeitig spürbare Verbesserungen bei Performance, Sicherheit und Verfügbarkeit. Über das erweiterte Mirroring können SQL-Daten ohne ETL direkt in Microsoft Fabric genutzt werden.

Neu hinzu kommen auch Azure DocumentDB, ein vollständig MongoDB-kompatibler, multi-cloud-fähiger NoSQL-Dienst, sowie Azure HorizonDB, ein PostgreSQL-kompatibler Enterprise-Datenbankservice mit extrem skalierender Architektur und integrierter Vektor- und AI-Unterstützung. Beide sind auf KI-Anwendungen ausgelegt und bieten Flexibilität bei Betrieb und Skalierung. Ergänzt werden sie durch die neuen Fabric SaaS Databases, die sich innerhalb von Sekunden bereitstellen lassen und ohne tiefes Datenbank-Know-how auskommen, da sie vollständig mit Microsoft Fabric integriert sind.

Gleichzeitig stärkt Microsoft Fabric seine Rolle als Drehkreuz für das gesamte Datenökosystem. Neue Mirroring-Funktionen für nahezu alle Microsoft-Datenbanken ermöglichen eine nahtlose, nahezu echtzeitfähige Einbindung der Daten in OneLake. Erweiterte Integrationen mit SAP Business Data Cloud, Salesforce, Azure Databricks und Snowflake setzen auf Zero-Copy und machen Fabric zum verbindenden Layer über verschiedene Plattformen hinweg. Mithilfe neuer Shortcuts können sogar SharePoint- und OneDrive-Daten ohne Kopien eingebunden werden.

In Summe entsteht ein durchgängiges, KI-orientiertes Datenfundament, das Unternehmen dabei unterstützt, Daten schneller nutzbar zu machen, Anwendungen effizienter zu entwickeln und KI unmittelbar in operative Prozesse zu integrieren.

Weitere Ankündigungen zu Microsoft Fabric

Weitere Ankündigungen zu SQL Server

Microsoft 365 Copilot und Agent 365 für Developer

Darüber hinaus präsentierte Microsoft neue Möglichkeiten für Developer, um intelligente Agenten für Microsoft 365 zu erstellen. Die Plattform unterstützt sowohl Declarative Agents auf dem Microsoft 365 Copilot AI Stack als auch Custom Engine Agents für individuelle AI-Stacks, wodurch Unternehmen flexibel und sicher skalierbare Lösungen entwickeln können.

  • Declarative Agents erleichtern den Einstieg: Developer definieren Zweck, Wissen und Toolzugriff, während die Plattform Orchestrierung und Ausführung übernimmt. Multi-Agent-Szenarien, integrierte Copilot-Connectoren und Enterprise-Grundlagen sorgen für produktionsreife Lösungen mit Governance und Sicherheit.
  • Custom Engine Agents bieten volle Kontrolle über LLMs, Orchestrierung und Toolintegration. Sie lassen sich nahtlos in Microsoft 365 integrieren, können bestehende Frameworks nutzen und werden über das Microsoft 365 Agents SDK und das Microsoft Agent Framework gesteuert. Diese Tools ermöglichen Multi-Agent-Workflows, Interoperabilität, Observability und Enterprise-Sicherheit.

Agent 365 ergänzt die Plattform um einen zentralen Management- und Governance-Layer. Mit Registry, Access Control, Telemetrie und Integration in Microsoft 365 Apps können alle Agenten sicher, compliant und skalierbar betrieben werden, unabhängig davon, auf welchem AI-Stack sie basieren.

Abbildung der Oberfläche des Agent 365
Abb. Die Oberfläche des Agent 365

Und viele weitere Ignite-Ankündigungen ...

Natürlich gab es noch zahlreiche weitere Ankündigungen, insbesondere rund um Azure, Azure AI und KI im Allgemeinen. Alle Ankündigungen findest du im Book of News, eine kleine Auswahl der weiteren Ankündigungen haben wir hier dich zusammengestellt:

Teilen auf

  • Facebook
  • X
  • LinkedIn